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"Hoch stapeln" in "Family Home"

Hin zur Natur im Haus "Mikado"

Die Umwelt zu schonen ist nicht nur notwendig, sondern angesagt. Viele wenden sich ab vom schnellen und Ressourcen fressenden Leben, hin zur Natur. Beim Hausbau vertrauen sie auf Tradition und den nachwachsenden Baustoff Holz.

<b>STÄBCHENWEISE:</b>

Mit dem „Mikado“ schaffen die Niederlausitzer von Léon-Wood ein 107 Quadratmeter großes Einfamilienhaus aus Fichtenholz. Ähnlich dem berühmten Gesellschaftsspiel stapeln sie dafür Holzstäbe übereinander, allerdings nicht in chaotischer Anordnung, sondern vielmehr zu einem Holzhaus in Rundbalkenbauweise. Der Hersteller verspricht dabei einen nahezu setzungsfreien Aufbau. Das honigfarbene Holz mit den weiß gehaltenen Fenstern in Kombination mit dem sieben Prozent geneigten Pultdach verleiht dem Gebäude einen rustikalen und dennoch luftig wirkenden Charakter. Der überdimensioniert wirkende Überstand des Dachs erweist sich als großes Plus, dient er doch als natürlicher Schutz des Baustoffs. Einerseits kann so ein Großteil der Witterung von der Fassade abgehalten werden, andererseits ist auf diese Weise stets für Schatten gesorgt. Für die Verkämmung wendet das Unternehmen die hauseigene Pentti-Eckverbindung an, durch die ein hohes Maß an Dichtigkeit garantiert werden soll.

<b>Hoch stapeln</b>

Wenn schon bauen, dann mit Bedacht – dieses Credo sollte eigentlich für alle gelten, die den Bau ihrer eigenen vier Wände planen. Denn ein derart großes Vorhaben ist mit vielen Risiken verbunden und eine erfolgreiche Umsetzung von etlichen Faktoren abhängig. Welche Art von Gebäude das zukünftige Zuhause wird, ist oft eine Frage des Geldes. Doch neben diesem Umstand wird zukünftigen Bauherren der richtige Umgang mit der Umwelt zunehmend wichtiger. Als Baumaterial greifen sie auf den natürlichsten Baustoff schlechthin zurück – Holz.

<b>Waldesgut</b>

Um mit Holz zu bauen, bedarf es – verglichen mit industriell produzierten Baustoffen – keines großen Aufwands. Die Produktion des Werkstoffs ist deutlich erschwinglicher als die von Stahl oder Beton, denn der Rohstoff wächst im Wald. Bäume sind zudem elementare Unterstützer des gesunden Klimaaufbaus, da sie dank der Photosynthese lebensspendenden Sauerstoff freigeben und der Atmosphäre dabei schädliches Kohlenstoffdioxid entziehen. Außerdem vermittelt die Haptik von Holz in nahezu allen Formen Gemütlichkeit und Wärme – so wie in einem Holzhaus, in dem seine Bewohner Ruhe, Geborgenheit und die Nähe zur Natur verspüren. Das Blockhaus ist die wohl älteste Form eines Holzhauses. Hier stapeln die Baumeister naturbelassene, behauene oder gefräste Baumstämme horizontal zu Wänden auf, was den sogenannten „Block“ ergibt. Durch die Eckverbindungen in Form von Verkämmung oder Verblattung erhält das Gebäude seine notwendige Stabilität. Über Jahrhunderte entwickelten die Menschen unterschiedliche Techniken mit verschiedenen Holzarten und -formen.

<b>Perfektes Holz gesucht</b>

Wie jeder lebende Organismus sind auch Pflanzen und Bäume Individuen, die sich in ihrer Beschaffenheit von ihren Artgenossen unterscheiden. Beim Holz zeigen sich die Unterschiede zum Beispiel in Maserung, Materialfarbe und Härtegrad. Letzterer wird durch den Feuchtegehalt im Holz bestimmt – je geringer dieser ist, desto härter ist der Baustoff. Prinzipiell besitzen die Hölzer in den Wintermonaten weniger Feuchtigkeit als in den warmen Jahreszeiten, weswegen es sich am Jahresende lohnt, Bauholz zu fällen (schlagen). Durch die Frage nach dem besten Zeitpunkt zum Schlagen sind in den letzten Jahrhunderten wahre Mythen entstanden. Tatsache aber ist, dass wintergeschlagenes Holz sich am ehesten für den Hausbau eignet. Allerdings gibt dieses Holz keine Garantie für einen problemfreien Hausbau, denn Holz „arbeitet“ nachdem es geschlagen wurde. Gemeint ist damit entweder die Aufnahme oder die Abgabe von Feuchtigkeit (Schwinden oder Quellen). Einmal aufgestapelt können sich die Bohlen bewegen – Risse oder Fugen entstehen. Der Fachmann spricht bei derlei Bewegungen vom Setzen des Holzes. Wer also mit dem Bau eines Blockhauses liebäugelt, sollte beim Materialkauf auf gute Qualität achten. Durch die Lagerung der Hölzer in Trockenkammern erreichen die Lieferanten eine höhere Materialstabilität. Außerdem ist optimal getrocknetes Holz resistent gegen Schädlinge und Schimmel.

<b>Gesunde Sache
</b>
Gegenüber herkömmlichen Bauten lassen sich Blockbauten schnell errichten, was sich nicht nur positiv auf die Bauzeit, sondern auch auf die Kosten auswirkt. Zudem ist Holz ein langlebiger, organischer Stoff – es gibt 500 Jahre alte Fachwerkhäuser. Holz hat die Fähigkeit zu „atmen“, was bedeutet, dass es Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und abgeben kann. Diese Eigenschaft macht Holzgebäude gerade für Allergiker und Asthmatiker attraktiv. Bei einer Luftfeuchtigkeit von 30 bis 55 Prozent entstehen weder Bakterien, noch Schimmelpilze oder Keime. Allerdings sollte verbautes Holz auch besonders geschützt werden. Der Witterung ausgesetzt wird der Naturstoff schnell durch Regen oder Tauwasser in Mitleidenschaft gezogen. Hier sollten bauliche Maßnahmen wie ein großzügiger Dachüberstand oder ein wohl dimensionierter Sockel Abhilfe schaffen. Einmal fachmännisch geplant und umgesetzt, bereitet ein Blockhaus gerade Naturfreunden und -liebhabern ein Leben lang wahre Freude.

<i>Quelle: Family Home Verlag, Familiy Home, Ausgabe 3-4/2015, www.hurra-wir-bauen.de</i> Mikado Family Home 3-4/2015


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